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900 Jahre Bistum Lebus (1124/25 bis 1598)

Die Gründung des Bistum Lebus durch Boleslaw III. vor rund 900 Jahren ist ein wichtiges Thema der grenzübergreifenden Erinnerungskultur. Das ehemalige Bistum erstreckte sich beiderseits der mittleren Oder und existierte nach Einführung der Reformation noch bis 1598. Die wechselvolle Entwicklung des Bistums zeigt sich unter anderem in den mehrmaligen, erzwungenen Wechseln des Bischofssitzes innerhalb der Diözese: zunächst von Lebus nach Göritz (Górzyca), nach der Zerstörung der dortigen Kathedrale zurück nach Lebus und schließlich nach Fürstenwalde.

Trotz seiner bewegten Geschichte und aufgrund seiner Lage am Reibungspunkt verschiedenster Einfluss- und Machtbereiche brachte das Bistum Lebus im Laufe der Jahrhunderte eine abwechslungsreiche Architektur- und Kunstlandschaft hervor. In der Nachbarschaft der drei Kathedralkirchen entstanden Bischofsresidenzen, in den Städten Pfarrkirchen mit reicher Ausstattung. Die Ritterorden der Templer und Johanniter errichteten in Sonnenburg (Słońsk), Lietzen, Quartschen (Chwarszczany), Lagow (Łagów) und Zielenzig (Sulęcin) ihre Kommenden mit Komtureikirchen, die bis heute erhalten sind. Die von den Lebuser Bischöfen geförderte Universität Viadrina in Frankfurt wurde zu einer wichtigen Bildungseinrichtung mit starkem Einfluss auf die kulturelle und künstlerische Entwicklung der Diözese.

Im Rahmen des Projektes „Erinnerung verbindet - Pamięć łączy“ (BBPL0100043) soll dieses wichtige Kapitel der deutsch-polnischen Geschichte grenzübergreifend aufgearbeitet werden. Geplant sind neben einer wissenschaftlichen Fachtagung, eine grenzübergreifende Wanderausstellung, die an verschiedenen Orten in Deutschland und Polen gastieren wird, sowie die Publikation eines wissenschaftlichen Sammelbandes und eines Ausstellungskataloges.

Das Projekt soll voraussichtlich am 1. Oktober 2024 starten. Der genaue Zeitplan wird noch bekanntgegeben.