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900 Jahre Bistum Lebus (1124/25 bis 1598)


Die Gründung des Bistum Lebus durch den polnischen Herzog Boleslaw III. vor rund 900 Jahren ist ein wichtiges Thema der grenzübergreifenden Erinnerungskultur. Das ehemalige Bistum erstreckte sich beiderseits der mittleren Oder und existierte nach Einführung der Reformation noch bis 1598. Die wechselvolle Entwicklung des Bistums zeigt sich unter anderem in den mehrmaligen, erzwungenen Wechseln des Bischofssitzes innerhalb der Diözese: zunächst von Lebus nach Göritz (Górzyca), nach der Zerstörung der dortigen Kathedrale zurück nach Lebus und schließlich nach Fürstenwalde.

Trotz seiner bewegten Geschichte und aufgrund seiner Lage am Reibungspunkt verschiedenster Einfluss- und Machtbereiche brachte das Bistum Lebus im Laufe der Jahrhunderte eine abwechslungsreiche Architektur- und Kunstlandschaft hervor. In der Nachbarschaft der drei Kathedralkirchen entstanden Bischofsresidenzen, in den Städten Pfarrkirchen mit reicher Ausstattung. Die Ritterorden der Templer und Johanniter errichteten in Lietzen, Quartschen (Chwarszczany), Lagow (Łagów) und Sonnenburg (Słońsk) ihre Niederlassungen mit Burgen und Komtureikirchen, die größtenteils bis heute erhalten sind. Die von den Lebuser Bischöfen geförderte Universität Viadrina in Frankfurt wurde zu einer wichtigen Bildungseinrichtung mit starkem Einfluss auf die kulturelle und künstlerische Entwicklung der Diözese.

Im Rahmen des Projektes „Erinnerung verbindet - Pamięć łączy“ (BBPL0100043) soll dieses wichtige Kapitel der deutsch-polnischen Geschichte grenzübergreifend aufgearbeitet werden. Einen ersten Höhepunkt bildete im Juni 2025 eine in der Frankfurter Marienkirche organisierte internationale Fachtagung, bei der sich über 200 Teilnehmer aus Deutschland und Polen bau- und kunsthistorischen Fragestellungen zur Kunst im Bistum Lebus widmeten. Die dabei vorgestellten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse sollen Ende 2026 in einem deutsch-polnischen Sammelband der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Des Weiteren ist eine grenzübergreifende Wanderausstellung geplant, die der mittelalterlichen Kunst und Architektur im Bistum Lebus gewidmet sein wird. Ab Januar 2026 wird sie für jeweils einen Monat in sieben polnischen sowie in fünf deutschen Städten und Gemeinden im Gebiet der Euroregion Pro Europa Viadrina Mittlere Oder e.V. präsentiert. Den Auftakt wird die Ersteröffnung am Dienstag, den 6. Januar 2026 um 15 Uhr in der Frankfurter Marienkirche bilden. Zur Ausstellung erscheint eine deutsch-polnische Begleitbroschüre.

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Ausstellung Bistum Lebus - Plakat


AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

Wander-Fotoausstellung

Kunst und Architektur im Bistum Lebus
S
purensuche in einer vergessenen Kulturlandschaft

Sztuka i architektura biskupstwa lubuskiego
Śladami zapomnianego dziedzictwa

1124 – 1598

6. Januar 2026, 15 Uhr:
Frankfurt (Oder), Marienkirche – Ausstellungseröffnung: Di, 6.1.26, 15.00 Uhr

Mit dem nachfolgenden Link erhalten Sie den Download des Ausstellungsflyers:

Ausstellungsflyer Bistum Lebus

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Die weiteren Ausstellungsorte und Termine der Ausstellungseröffnungen:

Februar 2026:
Ośno Lubuskie, St. Jakobikirche – Ausstellungseröffnung: So, 1.2.26., 12:45 Uhr

März 2026:
Kostrzyn, Museum der Festung Küstrin – Ausstellungseröffnung: Di, 3.3.26

April 2026:
Burg Beeskow, Salzhaus – Ausstellungseröffnung: Mo, 27.3.26

Mai 2026:
Fürstenwalde, Dom, Winterkirche – Ausstellungseröffnung: Do, 30.4.26

Juni 2026:
Zielona Góra, Muzeum Ziemi Lubuskiej – Ausstellungseröffnung: Fr, 5.6.26, 17:00 Uhr

Juli 2026:
Lebus, Kulturhaus – Ausstellungseröffnung: Fr, 3.7.26, 16.00 Uhr

September 2026:
Gorzów Wielkopolski, Wojewodschaftsbibliothek – Ausstellungseröffnung: Di, 1.9.26, 17.00 Uhr

Oktober 2026:
Neuzelle, Kloster – Ausstellungseröffnung: Do, 1.10.26

November 2026:
Górzyca, Gminny Ośrodek Kultury – Ausstellungseröffnung: Fr, 30.10.2026

Dezember 2026:
Sulęcin, Sulęciński Ośrodek Kultury Zielenzig, Kulturhaus - Ausstellungseröffnung: Do, 3.12.2026

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt: Dr. Agnieszka Lindenhayn-Fiedorowicz
Kontakt: agnieszka.lindenhayn-fiedorowicz@museum-viadrina.de
Telefon: 0335 40 15 60

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